Vor knapp einem Jahr haben wir in der WG mal gemeinsam Pizza gemacht und ich ein paar Bilder geschossen und meinen Blog mit gefüttert. Vor einigen Wochen hat mich ein Kumpel dann jadoch angefixt mal so wirklich gute Pizza selbst zu machen. So mit ganz wenig Hefe und langer Gehzeit. Wenn Mama Pizza macht, wirft die halt nen halben oder ganzen Hefewürfel mit rein udnd der Teig ist nach so 35 Minuten fertig, kann belegt und gebacken werden – die Kinder sind recht schnell satt und glücklich.
Aber das geht auch anders. Nur ist der Weg zum „und zwar so:“ mit Arbeit und Erfahrung verbunden.
Angefangen hat das mit dem Studium dieses Videos.
Pizza machen scheint mir viel mit Chemie zu tun zu haben – das ist Kunst und Wissenschaft für sich.
Naja, irgendwo damit anfangen muss ich ja trotzdem.
Man nehme für einen hungrigen selbst:
250g Mehl
150g Wasser
3g Salz
3g Zucker
7g Olivenöl
1g Frischhefe
Mehl in eine Schüssel, eine Kuhle machen, das lauwarme Wasser dazu, Zucker mit in die Schüssel, Öl und Salz an den Schüsselrand.
Jetzt das Wasser in der Kuhle mit ein bisschen Mehl und dem Zucker gut verrühren, die Hefe dazu, weiterrühren.
Ich hab dann einfach mal 10 Minuten gewartet, da ich gegenüber Hefe so eine Abneigung und Misstrauen habe, das ich jetzt allerdings revidieren und bekämpfen möchte.
ja, das Zeug klebt und ja, Hefe kann auch nicht funktionieren. Aber nicht jede Hefe ist ein Arschloch.
Als ich sah, dass die Hefe lebt und arbeitet, habe ich dann aus dem gesamten Schüsselinhalt durch beständiges Kneten einen Teig geformt, viel kneten, weiterkneten. Die Hefe mag das. Noch mehr kneten. Und noch mehr. (Soll man irgendwie so 10 Minuten lang machen…).
Deckel drauf, ab in den Kühlschrank.
In 16 Stunden (eher mehr) sieht man weiter.
Teig aus den Kühlschrank holen, Tomatensoße machen.
Ich mag da ja auch gerne mal Stückle mit drinnen. Ergo Pizzatomaten in einen Topf, zum Kochen bringen, die Tomatenstücke mit einem Löffel zerdrücken, mit Salz, Chili, Pfeffer, Olivenöl, ein klein bisschen Honig, Basilikum und Oregano abschmecken, einen abrundenden Schuss Sahne dazu, vom Herd nehmen und stehen lassen. Der Teig braucht noch eine Weile, bis er war genug ist.
Eine gute Stunde später kanns dann losgehen.
Backofen volle Schubkraft voraus. 250 Grad vorheizen.
Teig kneten, halbieren – das werden zwei Pizzen – weiterkneten. Da gibts in diesem Internet verschiedene Knettechniken und noch viel mehr Ausrolltechniken. Damit hab ich mich noch nicht mit befasst. Einfach kneten und dann mit einem Wellholz z.B. ausrollen. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech, mit Tomatensoße bestreichen (das waren so 5 EL) Käse darauf, in meinem Fall Salami und Pilze darauf und ab in den Ofen.
Nun zur nächsten Wissenschaft. Ober-Unterhitze oder Umluft?
Ich glaube, es bedarf einer Mischung aus beidem.
Ich habe die eine Pizza bei Umluft gebacken, die andere bei Ober-Unterhitze.
Vermutlich erzeugen 3 Minuten Umluft am Anfang die gewünschte Bräume und das Umschalten verhindert dann ein zu starkes Fest- und Trockenwerden des Teiges.
Dennoch gilt: 5 Minuten auf oberer Schiene, 5 Minuten auf unterster Schiene.
Pizza raus und n Gudn.
Also nun zur Kritik
Die Pizzen ware nicht schlecht, sogar lecker, aber…
Gerade die abgebildete Pizza sah sehr gut aus, war aber zu knusprig.
Ich weiß nicht, obs daran lag, dass ich den Teig doch sehr dünn ausgerollt habe oder der Teig doch zu feucht war.
Ein überhaupt nicht intuitiver Faktor für die Knusprigkeit ist der Feuchtigkeitsgehalt im Teig. Je mehr Wasser enthalten ist, desto knuspriger wird die Pizza.
Ich hatte zu viel Mehl in den Teig rein, da die Waage gesponnen hatte – und ebenso auch mehr Wasser. Vielleicht zu viel Wasser?
Eventuell lag es nur an der Umluft und das wäre ohne nicht ganz so trocken geworden.
Bei der zweiten Piozza habe ich mehr Tomatenzeug drauf gemacht, den Teig ein bisschen dicker gelassen und 10 min ohne Umluft und dann mit Umluft gebacken, da die Pizza eindeutig zu wenig Farbe hatte. Auch hier wurde der Boden sehr knusprig.
Ich werde darüber nachdenken, was ich das nächste mal wie machen muss und mich auch beraten.
Eines der Hauptprobleme ist, dass ich beim Pizzamachen stets hungrig sein werde – und das ist vermutlich keine beste Vorraussetzung für Perfektion.